Pressestimmen - eine Auswahl
Hagen. 80 Menschen haben am Samstagabend im Bürgerhaus Natrup-Hagen mit John Lennon-Double Johnny Silver und McCartney-Stimme Uwe Müller gerockt. „Ihr seid das beste Publikum“, betonte Silver. „Wir werden euch weiterempfehlen.“
Bei aller Nostalgie war der Sound dieses musikalischen Klasse-Rückblicks alles andere als nostalgisch. Denn Musik und Gesang, meist von Bass, satten Chords und feinen, bluesigen Gitarrenpickings getragen, kamen wunderbar druckvoll durch die Boxen. Double und Musical-Star Johnny Silver und Multi-Instrumentalist Uwe Müller kamen den Original-Stimmen täuschend nah – melodiös, wendig, kraftvoll. Das Publikum in Clubgröße machte schnell Dampf, feierte die Refrains laut mit und klatschte rhythmusfest. „Ihr macht heute den Ringo“, forderte Silver die hörbaren Fans früh auf. Denn der Beatles-Schlagzeuger bräune sich gerade in Las Vegas.
Nach den beiden Solo-Stücken aus den Skiffle-Anfängen Lennons und der Rock’n’Roll-Phase, als jedes westliche Land noch seinen „Elvis“ hatte, marschierte das Programm durch die ersten Cluberfolge der Beatles, deren Markenzeichen schnell Pilzkopffrisur und Anzüge wurden, um in den besseren Clubs auftreten zu können. Das emphatisch-flotte „She loves you“, die Hippie-Hymne „Lucy in the sky with diamonds“, das treibend-schräge „Yellow Submarine“, der Überhit „Help“, der hintergründig Lennons Lebensgefährtin Yoko Ono thematisierende McCartney-Kracher „Get back“ waren nur einige Knaller. Auch Lennons Solopfade etwa mit dem Jahrhundert-Friedenssong „Imagine“ zündeten auf ganzer Linie.
„Vor 20 Jahren habe ich mit der Organisation von Lesungen angefangen“, sagte Hagens Gleichstellungsbeauftragte Edeltraud Plogmann, die mit der Leiterin der Hauptbücherei Dorothea Ambrozus eingeladen hatte, zum Anlass des besonderen Konzertes. „Später kam die Bücherei dazu, weil wir Lesungen in den Räumlichkeiten des alten Pfarrhauses veranstaltet und die Bücherei aufgemacht haben. Zum zehnJährigen hatten wir das Thiele-Neumann-Theater hier, jetzt zu 20 Jahren John Lennon.“
„Die Vielfalt, das Charisma, die Ausstrahlung, die Ideen und das Neue, das sie entwickelt haben, machte die Beatles toll“, sagte die Hagenerin Christel Schönhoff, die mit Mann Michael das Konzert genoss. „Heute haben wir eine Party-Idee bekommen: Wir wollen mal wieder mehr Beatles spielen, weil die viele Tänze haben. Das alte Feeling ist wieder da.“ „Die sind heute Abend sehr gut drauf“, erkärte Michael Schönhoff zu den Doubles. „Ich finde, dass sie tollen Kontakt zum Publikum aufnehmen, klasse zusammen singen und alles sympathisch rüberbringen. Und das Publikum hier ist grandios – wie die von null auf hundert mitgegangen sind, das ist ganz toll!“ Besser als mit Johnny Silver und Uwe Müller kann man Musikidol John Lennon kaum gedenken.